Bisher gibt es zur Vorsorge des Eierstockkrebses kaum nachgewiesene Präventionsmaßnahmen. Das könnte sich ändern. „Wir wissen, dass die Eileiter eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Eierstockkrebs spielen können“, erklärt Prof. Ingo Runnebaum vom Universitätsklinikum Jena (UKJ). Wie eine Auswertungen des schwedischen Gesundheitsregisters zeigte, haben Frauen mit entfernten Eileitern ein um mindestens 40% reduziertes Risiko an Eierstockkrebs zu erkranken, obwohl die Eierstöcke erhalten wurden. Der strenge Nachweis, dass die Eileiterentfernung das Eierstockkrebs-Risiko senkt, wäre eine große, auf Jahrzehnte angelegte Studie. Den Anfang macht eine aktuelle Studie der Studiengruppen NOGGO und AGO, an der sowohl das Uniklinikum Jena wie auch die Charité Berlin teilnimmt.
Prof. Jalid Sehouli, Direktor der Klinik für Gynäkologie und operative Onkologie an der Charité „Für Frauen mit genetischem Risiko (BRCA) gehört die Entfernung der Eileiter als operative Maßnahme zum heutigen Standard. Im Rahmen unserer aktuellen Studie sollen Patientinnen auch ohne genetisches Risiko über die Möglichkeit dieser prophylaktischen Option aufgeklärt werden.“ In deutschen Frauenkliniken wird die vorbeugende Eileiterentfernung jetzt schon bei Frauen mit abgeschlossener Familienplanung im Rahmen von Unterleibseingriffen wie Bauchspiegelung durchgeführt. Das belegen veröffentlichte Untersuchungen, die die Operationsstatistiken und eine Umfrage unter Gynäkologinnen und Gynäkologen in Deutschland auswerten. Auf Grundlage künftiger Studien könnte eine generelle Empfehlung als Präventionsmaßnahme ausgesprochen werden.
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Bild: Runnebaum UKJ