Eierstockkrebs
7.400 Neuerkrankungen im Jahr
Die Diagnose Eierstockkrebs (ESK) ist für Sie mit Sicherheit ein großer Schock: eine vollkommen neue, möglicherweise mit großer Unsicherheit verbundene Situation. Viele wichtige therapierelevante Entscheidungen müssen nun getroffen werden. Darum möchten wir Ihnen sowohl mit Informationen zur Erkrankung und Therapie als auch mit praktischen Ratschlägen zur Seite stehen.
Mit einer Neuerkrankungsrate (Inzidenz) von 7.400 Erkrankungen pro Jahr gehört das Ovarialkarzinom zu den eher seltenen Krebserkrankungen in Deutschland. Es entwickelt sich aus den oberflächlichen Zellen des Eierstocks. Da im Eierstock mehrere Zelltypen vorhanden sind, aus denen ein Krebs hervorgehen kann, existieren auch verschiedene feingewebliche Typen des Eierstockkrebses. Krebszellen haben die Eigenschaft, sich unkontrolliert zu teilen und auch über die natürlichen Organgrenzen hinaus zu wachsen.
Viele Zellen bilden dann die Geschwulst, welche auch als Tumor bezeichnet wird. Erst bei entsprechender Größe des Tumors verursacht dieser Beschwerden bei der Patientin (z. B. Schmerzen) und kann vom Gynäkologen ertastet und mit den unterschiedlichen bildgebenden Verfahren, wie z.B. dem Ultraschall, dargestellt werden. Die Zellen des Eierstockkrebses können auch andere Organe des Bauchraumes erreichen und Fernabsiedlungen (Metastasen) bilden, bspw. an Bauchfell oder Lymphknoten. Die Eierstockkrebserkrankung kann auch bei zunächst positivem Verlauf der Erstbehandlung zu einem späteren Zeitpunkt zurückkommen und leider ein sogenanntes Rezidiv verursachen.
Das Wichtigste zuerst
Eierstockkrebstherapie
Das 3 Säulen Modell
Fakten zum Eierstockkrebs
Eierstockkrebs
ist eine seltene, gynäkologische Krebserkrankung. Pro Jahr erkranken ca. 7.400 Frauen in Deutschland.
Ursachen
für Eierstockkrebs sind leider weitestgehend unbekannt. Gewisse Faktoren und Lebensumstände können das Risiko zwar erhöhen ( bspw. Alter, frühe Periode, späte Wechseljahre, genetische Faktoren ), führen aber nicht zwingend zu einer Erkrankung.
Vorsorgeuntersuchungen
oder andere, sichere Präventionsmaßnahmen gegen Eierstockkrebs gibt es in der Regel leider nicht.
Genetische Veranlagung
für Ovarialkarzinome haben 10 – 15 % (Dt. Konsortium für familiären Brust- und/oder Eierstockkrebs 2014) aller Eierstockkrebs-Patientinnen. Mit einem Gentest kann diese Veranlagung abgeklärt und die Krebsprävention in der Familie unterstützt werden.
Brustkrebsrisiko
ist bei Frauen mit Eierstockkrebs höher als bei Frauen, die bisher keine gynäkologische Tumorerkrankung hatten.
Beschwerden / Anzeichen
werden erst relativ spät wahrgenommen und sind zudem sehr unspezifisch. Völlegefühl, Blähungen, unklare Bauchschmerzen oder Beschwerden, Zunahme des Bauchumfangs, körperliche Schwäche, Atemnot und Schmerzen können erste Anzeichen sein.
Behandlung
von Eierstockkrebs ist gegliedert in verschiedene Therapiesäulen. Dazu gehören vor allem die Operation, Chemotherapie und meistens eine zielgerichtete Erhaltungstherapie. Die Operation ist beim Eierstockkrebs der erste und wichtigste Behandlungsschritt. Die Chemotherapie und die Erhaltungstherapie bezeichnen die Krebsbehandlung mit Medikamenten, die die Tumorzellen am Wachstum hindern sollen oder sogar abtöten.
Patientinnen-Arzt-Gespräch
ist das Herzstück der Behandlung. Nur über Vertrauen, Offenheit und Transparenz im gemeinsamen Gespräch ist es dem Arzt möglich, angemessen auf Ihre Sorgen, Wünsche und Beschwerden einzugehen.
Weitere Informationen zum Eierstockkrebs
Im Folgenden finden Sie ausführliches Wissen zum Eierstockkrebs und den Therapieschritten. Alle Inhalte finden Sie auch in unserem Therapiebegleiter Eierstockkrebs (Bestellung hier), in der Therapiebegleiter Eierstockkrebs-App Thea (Download hier) und in den weiteren Informationsmaterialien der Deutschen Stiftung Eierstockkrebs. Der Übersicht halber haben wir für Sie die Informationen je nach Erkrankungssituation unterteilt. Bitte beachten Sie, dass die Übergänge zwischen den frei Kategorien fließend sein können und suchen Sie sich frei diejenigen Informationen heraus, die Sie in diesem Moment benötigen.
Ersttherapie
Rezidivtherapie
Leben mit Eierstockkrebs
Langzeitüberleben
Palliativbehandlung bei einer Krebserkrankung
Psychologische Aspekte
Das Patientinnen-Arzt-Gespräch und Zweitmeinung
Sexualität und Eierstockkrebs
Kinderwunsch und Eierstockkrebs
Studienteilnahmen
Ernährung
Sozialleistungen und soziale Fragen
Familie und Freunde
Sinn und Zweck der Selbsthilfe
Begleit- und Kreativtherapien
Glossar
Immer auf dem neusten Stand
Erfreulicherweise gab es in den letzten Jahren neue Erkenntnisse rund um Eierstock-, Eileiter und Bauchfellkrebs, etwa zu den FIGO-Stadien (Histologie), der HRD Testung (Genetik), der Erhaltungstherapie und dem Langzeitüberleben. Diese Neuigkeiten finden Sie in unserem breiten Spektrum an Infomaterialien widergespiegelt, sowie unter unserer Rubrik News und dem Newsletter der Deutschen Stiftung Eierstockkrebs.