Nachruf für Frau Andrea Krull

Nachruf auf Andrea Krull

Für die Kommission Ovar der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO), die Deutsche Stiftung Eierstockkrebs, die Nord-Ostdeutsche Gesellschaft für Gynäkologische Onkologie (NOGGO) und die AGO-Studiengruppe

Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Andrea Krull, die vor wenigen Tagen von uns gegangen ist. Dies macht uns sehr betroffen und tieftraurig.

Andrea Krull war eine Pionierin. Eine unermüdliche Kämpferin. Eine, die unzähligen Frauen mit gynäkologischen Krebserkrankungen geholfen hat – nicht nur medizinisch, sondern auch menschlich. Sie hat ihnen eine Stimme gegeben, wo vorher Stille war. Sichtbarkeit geschaffen, wo vorher Unsichtbarkeit herrschte. Und Hoffnung gesät, wo viele nur Dunkelheit sahen.

Die Zusammenarbeit mit ihr war so wertvoll. Sie brachte Perspektiven zusammen – die der Betroffenen, der Angehörigen, der Pflegenden, der Ärzt:innen – und verlor dabei nie den ganzheitlichen Blick auf die Frau als Mensch. Besonders am Herzen lagen ihr Frauen mit Eierstock-, Eileiter- und Bauchfellkrebs. Aber ihr Wirken reichte weiter: Sie setzte sich für alle Frauen mit gynäkologischen Tumoren ein – leidenschaftlich, klug und beharrlich.

Andrea Krull hat sich mit großer Überzeugung und Herzblut für die klinische Forschung engagiert – insbesondere für die Einbindung von Frauen mit gynäkologischen Krebserkrankungen in Studien. Sie wusste, wie entscheidend Teilhabe, Zugang und Vertrauen für Fortschritt und Gerechtigkeit in der Medizin sind.

Sie war nicht nur national, sondern auch international aktiv und gestaltend tätig – in Netzwerken, in Studiengruppen, in der politischen und gesellschaftlichen Aufklärungsarbeit.

Ihre Energie, ihre Beharrlichkeit, ihr feiner Humor – all das wird uns fehlen. Sie hinterlässt nicht nur eine fachliche Lücke, sondern auch eine menschliche.

Wir danken Andrea Krull für ihre engagierte Mitwirkung an der Erstellung von Informations- und Aufklärungsmaterialien, an der Entwicklung medizinischer Leitlinien, an der Konzeption und Durchführung klinischer Studien sowie an der stetigen Erhöhung der Aufmerksamkeit für Qualität in der Versorgung – insbesondere bei Frauen mit Eierstockkrebs, aber auch bei anderen gynäkologischen Krebserkrankungen. Ihre Stimme war wegweisend. Ihr Einsatz war unverzichtbar und hat sehr viel bewirkt und bewegt.

Andrea Krull hat nicht für sich, sondern für andere gelebt. Sie war Mitgründerin, Gestalterin, Möglichmacherin – bei Eierstockkrebs Deutschland, Verein für Gynäkologische Krebserkrankungen Deutschland e. V.in Leitlinienkommissionen, in Forschungspartnerschaften, in der AGO-Studiengruppe, in der Kommission Ovar der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO), bei der NOGGO und der Deutschen Stiftung Eierstockkrebs. Ihre Ideen, ihre Hartnäckigkeit und ihr unermüdliches, einzigartiges Engagement haben die Versorgung in Deutschland nachhaltig verändert.

Es ist ein tiefer Verlust.

Ihr Vermächtnis bleibt.

Und wir werden ihre Vision weitertragen – als Allianz aus Wissenschaft, Praxis, Patientinnenvertretung und Gesellschaft.

In tiefer Dankbarkeit
für alles, was sie gegeben hat.

Im Namen der

Kommission Ovar der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO)
Deutschen Stiftung Eierstockkrebs
Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO)
Nord-Ostdeutsche Gesellschaft für Gynäkologische Onkologie (NOGGO)
AGO-Studiengruppe