Rezidiv

Wenn der Tumor wieder zurückgekehrt ist, ergeben sich verschiedene Behand­lungsmöglichkeiten, zum Beispiel eine Operation gefolgt von einer Chemotherapie, eine alleinige Chemotherapie (= Monotherapie), eine Behandlung mit Chemotherapie mit Tumorgefäßblockade oder eine Chemotherapie gefolgt von Medikamenten, die die Reparaturmechanismen der Tumorzelle blockieren (PARP). Diese Therapieopti­onen wird Ihr Arzt mit Ihnen individuell besprechen. Fragen Sie ihn auch nach aktuellen Studien.

Fakten

Den Behandlungsbeginn des Rezidivs
wird Ihr Arzt mit Ihnen individuell festlegen. Wichtiger Ausgangs­punkt für die Wahl der Krebstherapie ist das platinfreie Intervall. Hierbei ist die Zeit zwischen der letzten Gabe einer platinhaltigen Chemotherapie und dem Diagnosezeitpunkt des Rezidivs gemeint. Ist dieser Zeitraum kürzer als ca. sechs Monate, wird von einer Platinresistenz gesprochen.

Bei einer Resistenz
gegen eine bestimmte Chemotheraphie (Zytostatika) gibt es Alter­nativen. Dank intensiver Forschung konnte in den letzten Jahren eine Vielzahl wirksamer Zytostatika entwickelt werden, die auch bei Resis­tenz vorheriger Chemotherapien wirksam sein können.

Eine Behandlungsbegrenzung
der Anzahl an Chemotherapien gibt es in dem Sinne nicht, vorausgesetzt die Nieren-, Leber- und Knochenmarksfunktion ist ausreichend und der Allgemeinzustand der Patientin lässt eine Chemotherapie zu. Es gilt wie immer, den therapeutischen Nutzen und die Nebenwirkun­gen gegeneinander abzuwägen.

Die Wirksamkeit mehrerer Chemotherapien
wird von dem Behandlungsteam regelmäßig geprüft, um das Fortschreiten des Eierstockkrebses zu verzögern. Sind in Ihrem Fall Therapieanpassungen notwendig, bespricht Ihr Arzt individuell mit Ihnen die geplante Umstellung.

Unter einer Erhaltungstherapie
versteht man eine längere Behandlung zur Festigung des einmal erreichten Zustandes. Das heißt, die Erhaltungstherapie wird grund­sätzlich über einen längeren Zeitraum gegeben, wobei die Behand­lungsdauer hinsichtlich der jeweiligen Wirkstoffe und individuell abhängig von der Vortherapie und deren Wirkung variieren kann. Substanzen, die als Erhaltungstherapie eingesetzt werden, sind zum Beispiel:

  • Bevacizumab (Angiogenese-Hemmer) für Patientinnen bei Primärtumor und Rezidiv
  • Olaparib Filmtabletten (PARP-Hemmer), zugelassen für Frauen mit platinsensitivem Ovarialkarzinom-Rezidiv
  • Niraparib Hartkapseln (PARP-Hemmer), zugelassen für Frauen mit platinsensitivem Ovarialkarzinom-Rezidiv
  • Rucaparib