Kultur leben – Kolumne von Dr. Adak Pirmorady

Tango in Berlin

„Berlin ist die zweite Tangostadt, gleich nach Buenos Aires“ sagt man. Ich möchte einen Ort in Berlin vorstellen der den Tango in seiner großen Vielfalt, zwischen Tradition und Moderne, zwischen Nähe und Distanz zwischen Präsenz und Versunken sein repräsentiert. Das Nou Berlin.

Eine Mischung aus Melancholie und Lebenskraft

„Berlin ist die zweite Tangostadt, gleich nach Buenos Aires“ sagt man. Der Tango ist ein Tanz der aus einem spielerischen Kampf heraus, wahrscheinlich zunächst zwischen Männern entstand, in San Telmo, einem Bezirk in Buenos Aires, entstanden, musste sich der Tango erst auf eine lange Reise begeben, bevor er in Buenos Aires zurückgekommen, auch dort Akzeptanz fand. Zuvor als unsittlicher Tanz der Unterschicht verpönt, wurden auf den europäischen Bühnen große ausladende Figuren hinzugefügt.

Ich möchte einen Ort in Berlin vorstellen der den Tango in seiner großen Vielfalt, zwischen Tradition und Moderne, zwischen Nähe und Distanz zwischen Präsenz und Versunken sein repräsentiert. Das Nou Berlin, eine von Thomas Rieser 2004 gegründete Tanzschule, in der Chausseestr. 102, in Berlin-Mitte lädt freitags zu einem Tanzabend ein. Hier wird sich unterhalten, getrunken gehorcht, geschaut und getanzt. Vorbereitend kann man im Nou selber einen Anfängertango Kurs belegen.

Darum geht es jedoch nicht, man braucht kein Tangotänzer zu sein, um diese Atmosphäre fühlen zu können. Die Mischung aus Melancholie und Lebenskraft ist bestechend für jeden sich selbst erfahrenden Menschen. Der Eintrittspreis beträgt für einen Tanzabend 7€ ermäßigt 6€, kann jedoch variieren, wenn Tanzpaare aus Buenos Aires oder anderen Orten anreisen, um vorzutanzen. Thomas Rieser hat mit der Gründung seiner Tanzschule mehr geschaffen als einen Ort zum Erlernen eines Tanzes. Vielmehr geht es um menschliche Begegnungen im Tanz mit dem Gegenüber, einer unsäglich schmerzhaft schönen Musik und letztlich einer Begegnung mit dem Selbst. Mehr unter www.noutango.berlin.

Infos zur Autorin:

Dr. med. Adak Pirmorady Sehouli M.A.
Vorsitzende der Europäischen Künstlergilde
für Medizin und Kultur (www.eukmk.eu)
Ärztin für Psychosomatik und Psychotherapie
Master of Arts
Kand. Psychoanalyse