Eierstockkrebstumore

Typen von Eierstockkrebstumoren

Eierstockkrebs ist nicht gleich Eierstockkrebs. Je nachdem, von welchem Gewebe-Typ die entarteten Zellen abstammen, die einen Tumor bilden, unterscheidet man verschiedene Krebstypen. Die folgende Zusammenfassung bietet einen ersten Überblick über die verschiedenen Krebstypen und ihre Besonderheiten.

Verschiedene Krebstypen

01 Keimstrang-Stroma-Tumoren
machen rund 8 % aller bösartigen Eierstocktumoren aus. Sie entstehen aus einer Art Bindegewebe (Stroma) im Mark des Eierstocks. Keimstrang-Stroma-Tumoren produzieren oft Hormone und können in der Folge Beschwerden verursachen (z. B. Blutungen). Dieser Umstand hat ein Gutes: Die Früherkennung wird erleichtert, wovon die Krankheitsprognose entscheidend profitiert.

02 Keimzelltumoren
machen etwa 5 % der Ovarialkarzinome aus und entstehen meist bei jüngeren Frauen (< 45 Jahre). Bei Keimzelltumoren entartet eine reife Eizelle, aber auch aus versprengten Zellen einer befruchteten Eizelle (Embryonalzellen) können Keimzelltumore hervorgehen.

03 Eileiterkrebs (Tubenkarzinom) oder Bauchfellkarzinom (Peritonealkarzinom)
kommen deutlich seltener vor als Eierstockkrebs, weisen jedoch eine ähnliche Tumorbiologie auf. Beide Krebsarten werden auf die gleiche Weise wie Eierstocktumoren behandelt. Der Primärtumor befindet sich dabei an den namengebenden Organen, den Eileitern oder dem Bauchfell.

04 Epitheliale Eierstocktumoren
kommen mit ca. 65 – 75 % am häufigsten vor und entstehen aus der äußersten Gewebeschicht der Eierstöcke (Ovarien), dem Epithel. Man bezeichnet diese Tumoren deshalb als „epitheliale Ovarialtumoren“.

05 Borderline-Tumoren
liegen in 10 – 15 % der Fälle vor und stellen eine eigene Subgruppe der Ovarialkarzinome dar, die sich sowohl feingeweblich als auch tumorbiologisch sehr vom invasiven Eierstockkrebs unterscheidet. Borderline-Tumoren sind nur begrenzt bösartige Erkrankungen.Die Besonderheit dieser Subgruppe liegt vor allem in ihrer insgesamt deutlich besseren Prognose (es fehlt das invasive Wachstum) und einem späteren bzw. verzögerten möglichen Wiederauftreten (> 5 Jahre). Die Unterscheidung ist gerade beim Thema Kinderwunsch von großer Bedeutung. Bei Borderline-Tumoren kann prinzipiell fruchtbarkeitserhaltend operiert werden.