Chemotherapie
Obwohl der Tumor nach einer umfassenden Operation entfernt wurde, ist die Chemotherapie die zweite wichtige Behandlungssäule für den Eierstock-, Eileiter- und Bauchfellkrebs. Damit können nicht sichtbare Tumorzellen, die möglicherweise Ausgangspunkt für ein Wiederaufkommen des Tumors sein können, zerstört werden. Eine Chemotherapie kann alleine oder in Verbindung mit einer sogenannten zielgerichteten Krebstherapie bei Patientinnen mit insgesamt guter Lebensqualität je nach Tumorstadium und Tumorcharakteristika bereits sinnvoll und wirksam sein.
Wissenswertes
01 Wirkweise der Chemotherapie
erfolgt durch die Hemmung der Zellteilung von Tumorzellen und somit des Tumorwachstums. Bösartige Zellen teilen sich sehr schnell – hier greifen die unterschiedlichen Substanzen, wie z. B. Zytostatika, ein, um den Zellteilungszyklus zu stören. Auch gesunde Zellen, wie die Zellen der Mund- und Darmschleimhaut, teilen sich schnell und können daher ebenfalls von dem Effekt betroffen sein. So sind auch einige Nebenwirkungen wie Durchfall oder Haarausfall zu erklären.
02 Eierstock-, Eileiter- und Bauchfellkrebs
gehören im Allgemeinen zu den sensibelsten Tumoren gegenüber einer Chemotherapie.
03 Nebenwirkungen
entstehen, da die Wirkstoffe Auswirkungen auf alle Zellen haben, die sich schnell teilen. Neben Tumorzellen zählen dazu auch Haar-, Haut- oder auch Darm- und Blutzellen.
04 Remission
bezeichnet vorübergehende oder dauernde Abschwächung der Symptome chronischer Erkrankungen – so auch bei einer Krebserkrankung.
05 Mögliche Nebenwirkungen
– Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
– Verminderung der Blutzellbildung
– Blutarmut
– Haarverlust
– Entzündung der Mundschleimhaut
– Nervenschädigung / Taubheitsgefühl / Kribbelgefühl
Bitte berichten Sie Ihren Ärzten von allen Beschwerden, auch wenn diese auf den ersten Blick nicht mit Ihrer Therapie in Verbindung stehen..
06 Der Beginn einer Chemotherapie
sollte innerhalb von vier bis acht Wochen nach der OP erfolgen. Der Beginn der Therapie hängt aber auch von der postoperativen Erholung ab.
07 Die Anzahl von Chemotherapiezyklen
ist aufgrund der Wirkungsverbesserung, besseren
Verträglichkeit und optimierten Behandlung von Nebenwirkungen größtenteils nicht immer begrenzt. In der Ersttherapie werden im Allgemeinen sechs Gaben alle drei Wochen verabreicht. Aufgrund von Nebenwirkungen können die Zyklen reduziert oder auf ein anderes Medikament umgestellt werden. Wenn mehrere Chemotherapiezyklen geplant sind, wird häufig das Legen eines Ports empfohlen.
08 Eine systemische Therapie
ist eine Behandlung mit Medikamenten, die im ganzen Körper wirken. Dies kann mit Hilfe einer Chemotherapie allein oder in Verbindung mit zielgerichteten Substanzen ( z. B. Antikörpern ) erfolgen. Die Therapie wird ergänzend zur Operation durchgeführt. „Systemisch“ bedeutet hier „über den ganzen Körper“ – dies kann je nach Medikament und Indikation in Form von Infusionen, aber auch über Tabletten oder Kapseln erreicht werden.